Meine Heldenreise in den Bergen

-Plus Tipps für deine eigene Heldenreise-

 

Ein paar Tage ausspannen, eine ganz andere Gegend, Flora und Fauna genießen……doch dieses Mal wohl nicht für mich. Ich kenne das schon von anderen „Urlauben“, wo ich mich zu Orten hingezogen fühlte, um mich selbst wieder einzusammeln.

In diesem Sommer sollte es in die Berge gehen und schon die Orts-und Unterkunftssuche, auch weil es sehr spontan war, gestaltete sich als Herausforderung: ich suchte mit dem Kopf, doch dann hat etwas in mir gezeigt, welcher Ort es sein sollte.

Als ich ihn im Internet fand, öffnete sich mein Herz und ich spürte eine große Sehnsucht.

Da war mir allerdings noch nicht klar, dass ich mich wirklich nach etwas sehnte, das ich an diesem Ort finden würde.
Wir landeten also in einem größeren Tal mit Bergen drum herum, nicht zu nah, doch nah genug. Das spürte ich besonders in der ersten Nacht,
es war als drückten sie von allen Seiten.
Auch schienen sie – allein mit ihrer Präsenz – fordernde Fragen zu stellen, so in etwa:

„Na, wer bist du wirklich? Was wirst du hier tun?
Bist du bereit? Wir sind hier, und wir bewegen uns nicht von der Stelle.
Willst du eine andere Perspektive, musst du dich schon selbst bewegen.“

 

Prozesstage

Die ersten Urlaubstage fühlten sich für mich beschwerlich an. Denn mein Prozess lief schon als ich ankam, auch wenn mir das nicht gleich klar war.
So waren die ersten vier Tage Prozesstage, in denen ich versuchte, Urlaub zu machen, nicht verstand was eigentlich mit mir los war und ich schätze auch, dass mein Ego und allerhand Abwehrmechanismen in Aufruhr waren.
Denn sie hatten sich ja etwas aufgebaut, das nicht einstürzen sollte.

 

Die Fünf

Der fünfte Tag war dann der Tag der Wende, der Bewegung, denn das Thema wurde sichtbar. Interessant ist, dass auch das Tagesdatum die Quersumme fünf hatte. Im Buch „Zahlenmystik“ wird beschrieben, da die 5 genau in der Mitte zwischen 1 und 9 liegt, ist da der Punkt erreicht, eine Entscheidung zu treffen.
Und dass die Informationen kommen, die dazu gebraucht werden. Außerdem steht sie für Reisen, Wandel, Veränderung – und vor allem: für Freiheit.

War alles etwa in ein stimmiges Ganzes eingebettet?

Das Thema wurde also an Tag fünf sichtbar, denn wir trafen uns mit einer befreundeten Astrologin und Kräuterfrau, Christine Linden, auf einen Schnack.

Während unseres Gesprächs tauchte bei mir eine Frage auf und Christine bot an, mittels der Stundenastrologie für mich nachzuschauen, was sich dahinter verbarg. 

 

Alle Astrologen haben so ihr Spezialgebiet, ihre spezielle Ausprägung, ihre ganz eigene Art der Perspektive. Wenn ich an Christines Arbeit denke, würde ich es bildlich so beschreiben: die Astrologin, die auch unter den Teppich guckt. Denn auch wenn oberhalb des Teppichs alles hübsch abgesaugt ist, wenn sich etwas unter dem Teppich gesammelt hat, Christine deckt es auf. Wenn es zugelassen wird.
Doch ich war bereit, und die Zeit und der Ort auch.

Ehrlich gesagt, ich wäre nicht selbst auf das Thema gekommen und es ging auch nicht darum, es gleich für bare Münze zu nehmen, sondern erstmal zu akzeptieren, dass es so sein könnte. 

Mit ihrer klaren und gleichzeitig herzlichen Art zeigte sie mir die Richtung.
Doch gehen musste ich alleine.

Und das tat ich, am nächsten, am sechsten Tag.

 

Die Heldenreise

Christine empfahl mir eine kleine Heldenreise, eine Wanderung in der Natur zu meinem Thema. Allein. Das Paradoxe war – ich war so überhaupt nicht allein. Doch dazu später mehr.

Hier ein paar Inspirationen für dich, falls du auch ein Thema hast, mit dem du losgehen möchtest:
-es geht dabei um deine Selbstheilungskraft, vertraue darauf und vertraue dir

-formuliere am Anfang dein Thema und deine Absicht, z.B. dass du es klären willst

-bitte die Naturwesen  um Unterstützung, natürlich auch gern deine Krafttiere, dein Höheres Selbst, dein geistiges Team

-erwarte nichts

-lass deinen Kopf Kopf sein und deine Intuition hervorkommen

– konzentriere dich auf jeden deiner Schritte, wenn der Impuls kommt, stehen zu bleiben, schau dich um, was sich in der Umgebung befindet,
sei ganz im Hier und Jetzt

-gib deinem System Raum, dass es selbst Korrekturen einleiten kann (vor allem auch in den Tagen und Wochen danach)

-es geht hier nicht um Ursachenforschung, sondern darum, den Raum frei zu geben für die Lösung

-nimm dir etwas zu trinken, zu essen und zum schreiben mit


In der Nacht vom fünften zum sechsten Tag träumte ich schon intensiv, und als ich morgens einen Tee auf dem Hügel vor unserer Unterkunft trank, die Berge im Blick, fing ich leise an zu singen. Es waren Worte und eine Melodie, die einfach hochkamen, und die ich nicht kannte. Das erste (Schmerz-)Tor ging auf. Bilder aus einem anderen Leben stiegen hoch und mit ihnen Tränen. Es ging dann in ein ruhiges ein- und ausatmen über, es war einfach so geführt und fühlte sich heilsam an.

Am Vormittag dann machte ich mich auf zu einer geplant halbstündigen Wanderung, aus der dann fast drei Stunden wurden.  In der Nähe war eine alte Wallfahrtskapelle, die ich mir als Orientierungspunkt aussuchte. Ich ging los, ließ mich einfach führen, denn ich war eingewoben in etwas, das schon lange vorbereitet war. 


Wegbegleiter

Auch wenn die allerersten Zeichengeber, die mir auf meiner Heldenreise begegneten, Menschen waren (die natürlich auch ein Symbol für mich darstellten im Gesamtbild) – während der gesamten Wanderung, von Anfang bis Ende, bildeten die Tiere Rahmen und Begleitung. Sie zeigten mir, wo mein Weg begann, und wo die letzte Station war. 

Ich ging durch einen eigens für mich kreiertes Zeit-und Raum Gefüge – die Berge, die Erde, der Bach, Himmel und Sonne bildeten einen Raum für mich, und die Tiere waren meine Zeitbegleiter. Sie tauchten nicht nur physisch auf (sowohl lebendig, als auch tot) sondern auch in Form von Bildern, die auf meinem Weg lagen.

So ging es mit den Enten, dicht gefolgt von den Schweinen, in Form von Bildern los. Am Bach formulierte ich dann meine Bitte um Unterstützung, und ging dann aufwärts meines Weges.

 

Der Blick des Schafes 

Neben einem schmalen Pfad tauchten Schafe auf, und da aufgrund des Anstiegs eine Atempause angezeigt war, blieb ich stehen und betrachtete die Schafe. Ich begrüßte sie und sagte ihnen, wie schön sie sind. Sie lagen entspannt und beachteten mich scheinbar nicht, doch ein Schaf stand und schaute mich direkt an.  Ganz sanft, aber sehr nachdrücklich. 

Ich schaute zurück und plötzlich spürte ich, wie das Schaf ganz tief in mich hinein schaute, mitten ins Herz oder in den Urgrund meiner Seele. Dort fand es, was es suchte und sagte: „Ich sehe dich, du Wesen aus einem fernen Leben“.  Es war magisch und in mir ging ein weiteres Tor auf. Ich sah viele Bilder, fühlte viele Gefühle, und weinte viele Tränen. 

Es war jener Schmerz, der so schön ist, weil er einen aufs Innigste in Kontakt mit einem selbst bringt.
Weil er etwas von einem selbst ist, das so lange nicht gesehen wurde.

Um mich herum sah ich diese wunderschöne Landschaft und sie berührte mich so tief – weil ich spürte, wie all dies für mich da war.
Jeder einzelne Berg ist bewusst und überhaupt, nahm ich die gesamte Natur als eine liebende Instanz war. 

Die weitere Reise

Ich ging weiter hinauf, oben an einem speziellen Punkt angekommen, setzte ich mich unter eine Linde und sah ein paar Greifvögel fliegen. Was insofern besonders war, da wir uns an den Tagen vorher wunderten, weil wir nicht einen einzigen Greifvogel sahen. 

Nach einem weiteren speziellen Punkt meiner Reise, und bevor ich mich an den Abstieg machte, setzte ich mich noch auf eine Wiese, um durchzuatmen und mich zu sammeln. Schmetterlinge und eine hübsche Blume begrüßten mich, und wie ich so da saß, wieder mit einem herrlichen Panorama, kamen mir nochmals Tränen – diesmal aus Dankbarkeit. Für all das was ich erlebt habe, für all das um mich herum, und für die Unterstützung in meinem Leben. 
Ich war eins mit mir und der Natur.  

In Ruhe ging ich wieder hinab, und im letzten Drittel begegnete mir das letzte Tier meiner Heldenreise: eine tote Maus. Sie lag direkt auf dem Weg. Ich dankte ihr, denn ich wusste, dass sie dafür stand, dass etwas aus meinem Unbewussten erlöst worden war.

Fazit

Diese Art der Wanderung kann ich empfehlen, wenn du erleben willst, wie heilsam und wohltuend  es ist, sich selbst auf den Weg zu machen. Es kann eine besondere Erfahrung sein, in Kontakt mit seinen tiefen Gefühlen zu kommen, sie einfach da sein zu lassen, sie zu sehen und zu atmen. 
In Kontakt mit sich selbst sein. Es stärkt das Vertrauen in die eigene Intuition, in die eigene Führung jenseits des Verstandes.

Auch die Verbundenheit zu erkennen mit allem,
was um einen herum ist und dass alles mit hilft,
alles der Befreiung dient,
ist ein ganz besonderer Moment im Leben.

 

Hier kannst du Kontakt zu Christine Linden aufnehmen:
Christine Linden, Psychologische Astrologin
linden.christine@gmail.com

 

Text und Bilder: © Melanie Ackermann
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