Vielerorts höre ich gerade, es ist stiller geworden. Ist es das wirklich?
Momentan spüre ich eher eine Verlagerung des Lärms.
Ja, im Außen ist es hörbar stiller geworden. Die unharmonischen Geräusche sind leiser oder weggefallen, die harmonischen Klänge sind hörbarer. Das singen der Vögel, das rauschen des Windes.
Auf anderen Kanälen ist es lauter geworden, fast lärmend: die sozialen Netzwerke sind brechend voll, die Videokanäle biegen sich ebenfalls. Die Spazierwege sind voll. Auch Mentales und Emotionales ist dichter wahrzunehmen.
Ich versuche mich zurechtzufinden, und halte mich auch von so manchem fern – denn wer irgendwie kann, hat gerade etwas zu sagen. Da nützt es auch kaum, dass ich seit vielen Jahren nahezu ohne Nachrichten lebe. Alles kreist um ein Thema.
Ich sehe, dass es viele Wahrheiten gibt, und manchmal ein bißchen Wahrheit hier, ein bißchen Wahrheit da. Ich räume zur Seite, was für mich nicht stimmt.
Mehr und mehr spüre ich, wo es mich hinzieht, was für mich stimmt. Da schaue ich hin.
Mein inneres Gefühl ist stark, mein Herzkompass führt mich. Auch wenn es bisweilen noch laut ist, hier und da und um mich herum.
Innen bei mir zu Hause ist es stiller, umso mehr ich nach Innen gehe, umso stiller wird es.
Und wenn es dann so schön still ist, beginnt mein Inneres zu sprechen. Doch das ist weder laut noch Lärm. Die Sprache, die aus der Stille kommt ist wie Balsam, zart und warm und in Liebe einhüllend.