Den Tag loben?

An meine „Warum? – Phase“ als Kind kann ich mich noch gut erinnern, einfach, weil das „Warum?“ so oft und schneller, als ich denken konnte, über meine Lippen kam. Ich erinnere mich auch an die Antwort, die mir meine Eltern oft gaben (wie viele Eltern findig das W mit einem D getauscht): „Darum.“ 

Daran dachte ich, als ich Postkarten mit Zitaten aus meinem neuen Buch „Nirima – Das Licht überall“ gestaltete und zum Druck gab, denn auf einer Karte wird der Tag gelobt (das ist ja wohl schon fast frech ;-)) und ihm gedankt, obwohl es noch nicht Abend ist (Vergleich Redewendung: „Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben“, die sicherlich viele kennen). 

Warum eigentlich nicht?
Nicht „darum“.

Denn wenn wir unserem Tag am Morgen schon mit Liebe und Dankbarkeit begegnen, dann hat er doch bestimmt eine bessere Stimmung, als wenn wir sagen würden: „Na mal sehen, wie du dich heute machst! Vielleicht gibt es ein kleines Lob, aber vor dem Abend nicht!“

Möglicherweise ist der Spruch aus Erfahrungen entstanden und wurde als guter Rat von Generation zu Generation weitergegeben. Um vor Enttäuschungen zu bewahren. Aber er bewahrt uns auch vor der Erfahrung, im positiven, freudigen Sinne Mitschöpfer zu sein. Mitschöpfer unseres Tages, unseres Lebens, und so weiter.

Vielleicht ist es ja ganz in Ordnung, am Ende des Tages über dieses oder jenes eine Enttäuschung zu fühlen, aber dennoch einen tollen Tag gehabt zu haben, voller Freude und Zuversicht?

In dem Sinne sehe ich den neuen Postkarten mit Freude entgegen und wünsche euch einen schönen Tag.

Wie und wo ich sie einsetzen werde, erfahrt ihr demnächst im Newsletter und bei Telegram.