Teil 1 – Anfänge

Manchmal verstehe ich die Menschen nicht mehr. Warum gibt es elektronische Seifenspender (mit exakter Batterie- und Inhaltsangabe) und mit einer App steuerbare Glühbirnen (WLAN vorausgesetzt)? 

Nehmen wir mal an, ich hätte einen elektronischen Seifenspender, dann hätte ich eine Menge mehr Arbeit: ich müsste die Batterien austauschen, wenn sie leer sind, Seife nachfüllen (vorher einkaufen) und ich müsste das Gerät ab und an reinigen. Eine normale Handseife dagegen ist doch pflegeleichter, und ich kann sogar mein Auge schulen, da ich selbst sehe, wenn sie alle ist.

 

Die Scheinwerfer der Aufmerksamkeit

Vor einigen Wochen während einer Zugfahrt, schaute ich in eine Zeitschrift, die dort auslag.  Es gab einen Sonderbeitrag über das Thema „Plastikfrei“. Erwischt, dachte ich mir, da gibt es durchaus noch Verbesserungsbedarf – nahm mir mein selbst gemachtes Müsli im Glas und frühstückte. Die Frau, die auf der anderen Seite des Ganges saß, kam gerade aus dem Bordrestaurant: sie hatte eine Pappschale in der Hand, darin befand sich eingepacktes Besteck, ein to go Kaffee, sowie ein gut eingepacktes Croissant (wie wäre es denn mal mit Pfandgeschirr im ICE?). Guten Appetit. 

Einige Wochen später, ich saß wieder im Zug, genoss meinen mitgebrachten Tee und hatte mir über das Thema Gedanken gemacht. Zwar mehr am Rande, und doch war es präsent: es wurde Zeit, dass ich nicht nur an meiner inneren Entwicklung arbeitete, sondern auch aktiv etwas für die Erde tue, die mich trägt und nährt. Ganzheitlichkeit ist auch hier die Devise. 

Ich staunte, dass dieser Bereich bisher nicht so sehr in meiner Aufmerksamkeit war, oder vielleicht doch, so als Nebenstraße? In den letzten Jahren war ich mit verschiedenem beschäftigt, auch mit meiner Ernährung. Mein Umweltbewusstsein hatte sich in dieser Zeit auch entwickelt, tatsächlich, jedoch ohne dass ich bewusst einen Fokus darauf hatte. So reiste ich z.B. schon seit Jahren bepackt mit einer Wasserflasche und mit Essen in gefüllten Gläsern. 

Und so überprüfte ich in diesen Wochen zwischen den beiden Bahnfahrten mein Leben bewusst in Bezug auf Plastikfreiheit. Ich machte so allerhand Entdeckungen. Ein erster, einfacher und logischer Anfang war für mich die Umstellung von Duschgel und Shampoo in Plastiktuben auf Shampoo- und Duschseifen. 

Allerdings lohnt sich da – wie immer – der Blick auf die Inhaltsangaben. Meine Wahl fiel da schnell – mal wieder – auf Bioprodukte. So dieses und jenes ist da eben nicht drin.

 

Ernährung und Umweltschutz

Mir fiel auch auf, dass wir auf Grund unserer Ernährungsweise sowieso schon wenig Müll produzieren. Das meiste, das wir zur Mülltonne tragen ist Bioabfall.

Mir wurde klar, dass das einander bedingt, oder positiv beeinflusst. Wer umweltbewusst ist, ernährt sich automatisch schon gesünder, und wer sich gesund ernährt, tut automatisch etwas für die Umwelt.

Ein Beispiel ist Joghurt, oder ähnliche Desserts in teilweise aufwändigen Verpackungen mit wenig Inhalt. Abgesehen davon, dass ich persönlich selten Joghurt aus Milch esse, ist ein Dessert aus Joghurt, Früchten und Honig schnell gemacht. In kleine Gläschen abgefüllt oder gleich gegessen ist es allemal gesünder als die fertigen Joghurts, die weniger mit Früchten, dafür aber mit diesem und jenem angereichert sind. Manches davon hat ganz harmlose Namen wie (natürliches) Aroma oder Citronensäure. Da lohnt sich mal die Internet-Suchmaschine.

Auch selbst gemachtes Milchreis mit Obstmus hält sich in kleinen Gläschen gut ein paar Tage im Kühlschrank, und eignet sich auch prima für unterwegs.

 

Bewusst einkaufen, Zeit und Geld sparen und Umweltschutz

Als ich neulich wieder Buchweizen und Reis in 500 Gramm Packungen kaufte, mit all dem anderen Einkauf (u.a. 400 Gramm Datteln) mit meinem Fahrrad nach Hause schleppte und in Gläser umfüllte (finde ich schöner und praktischer), dachte ich darüber nach, wie ich diese Plastikverpackungen einsparen könnte. Ein Unverpacktladen ist nicht um die Ecke. Da fiel mir ein, wenn ich statt 500 Gramm 5 kg kaufen könnte, würde ich einiges sparen: Geld (größere Packungen sind günstiger), Zeit (einmal bestellen statt zehnmal einkaufen) und Verpackung.

 

Am Anfang

Wie ihr lest, ich bin in Sachen Plastikfreiheit noch sehr am Anfang, und habe auch noch nicht viel recherchiert. Nicht alles, was ich mir denke, wird vielleicht korrekt sein.

Ich nehme an, ich könnte sehr viel nachlesen. Vielen sind diese Dinge schon längst eingefallen.

Aber wenn ich jetzt am Anfang alles auf einmal lese, käme ich vielleicht innerlich gar nicht hinterher. Und so lasse ich mich führen in meinem Tempo, und die Scheinwerfer der Aufmerksamkeit werden mir mal hierhin, mal dahin leuchten.